Das im Jahr 1992 eröffnete Museo Reina Sofia ist neben dem weltberühmten Prado sicherlich das wichtigste Kunstmuseum in Madrid und lohnt nicht nur wegen Picassos Guernica.
Picassos Guernica
Ok, Picassos Anklage an den Krieg ist sicher eines der eindrucksvollsten Bilder im Museo Reina Sofia. Gut dreieinhalb Meter hoch und fast acht Meter breit zeigt das in Grautönen gehaltene Gemälde jegliche kriegerische Gräuel, bezugnehmend auf die Bombadierung des baskischen Dorfes Guernica durch die deutsche Legion Condor im Spanischen Bürgerkrieg. Ein beeindruckendes Bild. Gut vier bis sechs Wachleute versuchen permanent Besucher am Fotografieren zu hindern, aber das interessiert leider die wenigsten, so dass permanent irgendwo ein Blitzlicht im Gemälde gespiegelt wird – nun bräuchte es nur noch die passenden Soundeffekte und schon hat man das volle Kriegserlebnis.
Ergänzend zum Gemälde selbst sind diverse Skizzen, Studien und Entwürfe ausgestellt, welche die einzelnen Schritte der Entstehung illustrieren.
Das Museo Reina Sofia als Nationalmuseum
Aber damit ist es noch nicht getan: auch der Rest des Museums ist natürlich ebenso sehenswert. Per königlichem Dekret wurde das Museum nicht nur zum Nationalmuseum erhoben, sondern auch festgelegt, dass die Sammlung in erster Linie aus Werken des 20. Jahrhunderts bestehen sollte. Somit dient das Museo Reina Sofia als Ergänzung zur klassischen Sammlung des Prado und enthält neuere spanische Kunst, z.B. Werke von Joan Miró, Salvador Dalí und natürlich Pablo Picasso.
Dazu dann noch Werke zeitgenössischer spanischer oder mit Spanien verbundener Künstler. Ergänzt wird die Sammlung durch thematische Wechselausstellungen – wenn man dazu die Zeit findet. Die Sammlung selbst ist umfangreich genug.
Besucherhinweis
Das Museo Reina Sofia ist sehr modern gestaltet und verfügt über eine sehr solide arbeitende Klimaanlage – eine Jacke mitzunehmen ist daher keine falsche Idee 🙂 Mit gerade mal 8 Euro Eintritt ist der Preis eher symbolisch.