„Glückwunsch, Sie fliegen nach… BERGAMO“ – so stand es auf der Buchungsseite bei Eurowings. Blind Booking war mal wieder angesagt.

Blind Booking mit Eurowings
Nachdem ich vor einigen Jahren Blind Booking (Flug und Hotel) mit Blookery ausprobiert hatte und dann nach Sofia gereist bin, wollte ich nun mal das Angebot von Eurowings testen. Auch hier gibt es verschiedene Kategorien wie Selfie-Hotspots, Strand oder City, aber auch sehr eindeutige wie „Pizza, Pasta und Amore“, wo ausschließlich italienische Städte drin waren. Und da ich Italien mag, war die Wahl schnell getroffen. Reisezeitraum eingegeben, Gepäck dazu gebucht und nach der Zahlung erschien dann „Glückwunsch, Sie fliegen nach… BERGAMO“.
Bergamo
Kurze Recherche im Hinterkopf – was kann Bergamo. Ok, es gibt da diesen Fußballverein, Atalanta Bergamo. Und sonst..? Ach ja, der Flughafen von Bergamo (BGY) wird als Milano-Bergamo vermarktet – die italienische Version von Frankfurt-Hahn.
Am Fuß der Alpen
Bergamo liegt quasi auf halber Strecke zwischen Mailand und Gardasee, am Übergang der Alpen in die Po-Ebene. Der Bahnhof Milano-Centrale ist vom Bahnhof Bergamo in knapp 50 Minuten zu erreichen. Auch vom Flughafen, der gefühlt mitten in der Stadt liegt, fahren Busse direkt nach Mailand. Aber in Mailand war ich schon mehrfach, daher bin ich im Flughafen ins Tourist Office spaziert, dort gibt es nämlich Tickets für den ÖPNV – habe direkt mal ein Dreitagsticket für 15 Euro gelöst und bin dann mit dem Bus der „Linea 1“ in die Stadt gefahren. Bis zur Station quasi gegenüber meines Hotels waren es knapp 15 Minuten.
Ober – und Unterstadt
Das Stadtbild von Bergamo wird geprägt durch die auf einem Hügel liegende Altstadt („Città Alta“) und der darunter liegenden Unterstadt („Città Bassa“). Die Altstadt ist von mächtigen venezianischen Stadtmauern umgeben, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen. Es gibt viele verwinkelte Gassen und kleine Restaurants und Bars – eine typische Altstadt eben. In der Unterstadt dagegen sind die Restaurants tendenziell größer und es gibt z.B. eine typische Fußgängerzone mit vielen Geschäften.
Da ich über die Ostertage dort war, waren am die Geschäfte am Sonntag und Montag geschlossen. Ich bin daher primär mit etwas italienischer Popmusik auf den Ohren durch die Straßen geschlendert, habe die Aussicht von der Città Alta auf die Umgebung genossen und einfach die Stadt auf mich wirken lassen.
Funiculare
Man kann auf verschiedene Arten zu Oberstadt gelangen. Die spektakulärste ist die Standseilbahn Funicolare Bergamo Alta, die innerhalb von knapp zweieinhalb Minuten ihre Passagiere knapp 85 Meter höher trägt. Dafür stehen einige Leute tatsächlich lange an. Ich bin einmal hoch gefahren, als die Schlange recht lang war, aber beim zweiten Mal habe ich den Bus genommen, der u.a. an der Talstation vorbei fährt. Hier kann man auch spontan entscheiden, die Standseilbahn zu nehmen, falls die Schlange kurz genug ist.
Deathpunk Tourism
Als mein Reiseziel klar war, habe ich natürlich einen in der Nachbarstadt Brescia wohnenden Freund der Turbojugend angeschrieben, ob wir uns auf ein, zwei Getränke treffen wollen. Leider war er selbst nicht da, gab mir aber eine Liste guter Kneipen und stellte den Kontakt zu einem Paar der Turbojugend aus Solothurn her – mit denen hatte ich mich dann am ersten Abend getroffen. Das Wetter war eher unschön, daher haben sind wir von Kneipe zu Kneipe gezogen – ein sehr gelungener Abend.
Italienische Küche
Ich liebe die italienische Küche, daher bestand auch ein wichtiger Teil des Besuchs darin, gut zu essen. Pizza, Pasta und hervorragendes Fleisch – mehr dazu unter Bergamo kulinarisch.
Fazit
Für ein Wochenende ist Bergamo auf jeden Fall eine Reise wert. Wäre ich länger dort, würde ich aber noch ein paar Touren in die Nachbarschaft wie Mailand, Brescia oder den Iseo-See einplanen. Für spontanes Blind Booking aber wieder eine gute Sache.