Corona geht auf’n Sack. Wird mal wieder Zeit für ein paar Städtetrips. Besser kurz als gar nicht weg. Direkt, wirklich direkt hinter dem Alpenhauptkamm liegt Italiens größte Industriestadt – Milano, Mailand. Ich war nur eineinhalb Tage dort, aber für einen ersten Eindruck reicht es.
An- und Abreise
Die Besonderheit dieser Reise war, dass ich beide Mailänder Flughäfen sehen konnte. Gelandet bin ich in Linate – dieser östlich gelegene Flughafen ist der kleinere von beiden. Dafür ist man in knapp 20 Minuten mit dem Bus mitten in der City. Zurück ging es dann von Italiens zweitgrößtem Flughafen, Milano-Malpensa. Dieser wird vom Malpensa Express vom Bahnhof Cadorno in gut 30 Minuten erreicht. So kam ich in Italien auch mal zum Bahnfahren. Beim Anflug auf Linate hatte ich zudem einen schönen Blick auf das legendäre Stadion San Siro (Halbfinalsieg von Deutschland gegen Holland 1990 und UEFA-Cup Sieg von Schalke gegen Inter Mailand 1997). Und kurz nach dem Start in Malpensa konnte ich hinter dem Monte Rosa Massiv sowohl das Matterhorn, als in der Ferne auch den Mont Blanc erkennen.
Unterkunft: Mercure Milano Centro
Als Hotel hatte ich mir das Mercury Milano Centro ausgesucht, direkt an der Metrostration „Porta Venezia“. Es handelt sich dabei um ein Boutique-Hotel, kein Mercure von der Stange. Entsprechend stylisch sind die Zimmer.
Direkt unterhalb liegt das Restaurant bzw. Steakhouse „La Filetteria Italiana Oberdan“ – dazu später mehr.
Sehenswertes in Mailand
Mailand ist seit Jahrhunderten das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum Norditaliens. Mode, Fußball, Industrie – kaum etwas, was man nicht irgendwie mit Mailand verbinden kann. Da ich allerdings nicht so viel Zeit hatte, habe ich mich auf wenige Aktivitäten beschränkt.
Direkt am ersten Abend bin ich mit der Metro zur Piazza del Duomo gefahren, um mal einen ersten Blick auf den Prachtbau und die umliegenden Gebäude zu werfen. Erwähnenswert dabei ist vor allem die „Galleria Vittorio Emanuele II“, eine Einkaufspassage der Luxusklasse. Hier ist von Gucci bis Prada alles vertreten, was in der Welt der Luxusmode Rang und Namen hat.
Mailänder Dom
Die flächenmäßig drittgrößte Kirche der Welt ist auf jeden Fall ein Hingucker. Betritt man den Piazza del Duomo z.B. aus der Metro wird man von dieser riesigen Fassade aus weißem Marmor fast erschlagen. Ein Besuch des Innenraums war leider nicht möglich, da irgendeine Reparatur an dem Wochenende anstand. Der Zugang zum Dach war allerdings geöffnet – dem Mailänder Dom darf man nämlich auf’s Dach steigen. Dazu geht’s zwischen Chor und Querhaus entweder direkt über Treppen nach oben oder die ersten Meter mit dem Fahrstuhl. Oben angekommen läuft man dann auf dem Dach der Seitenschiffe erst um das Querhaus und dann das Langhaus entlang. Am Ende dann noch ein paar Treppen auf das Dach.
Von dort hat man einen tollen Blick über die Stadt – vor allem hat mich beeindruckt, wie nah die Alpen sind. Das Monte-Rosa-Massiv thront quasi über Mailand. Unglaublich, dass auf der anderen Seite bereits Zermatt liegt…
Das Abendmal
Im Dominikanerkloster Santa Maria delle Grazie kann man eines der berühmtesten Wandgemälde der Welt betrachten: Leonardo da Vinci’s Abendmal „L’Ultima Cena“. Um das Kunstwerk zu schonen ist der Zugang begrenzt und Tickets normalerweise monatelang ausgebucht. Daher hatte ich auch keine große Hoffnung, hier noch ein Ticket zu bekommen. Am Freitag war dann aber trotzdem wieder ein Ticket für Samstag vorhanden – da habe ich dann zugeschlagen.
Der Besuch darf nur im Rahmen einer Führung erfolgen. Daher trifft man sich vor dem Kloster, dann geht’s zur Personenkontrolle inkl. Temperaturcheck und erst dann darf man ins Museum. Im Speisesaal mit dem gut 4×9 Meter großem Wandbild darf sich die Gruppe dann bis zu 15 Minuten aufhalten, bevor man sehr eindringlich von der Security nach draußen geschoben wird. Eine maximale Gruppengröße von 25 Leuten sorgt aber dafür, dass man die nötige Ruhe hat, das Bild zu betrachten.
Mailand kulinarisch
Dank einiger Tipps hatte ich eine lange Liste von guten Restaurants – einer kulinarischen Reise stand also nix im Wege. Hier mal zwei absolute Highlights.
La Filetteria Italiana Oberdan
Das Restaurant direkt unterhalb des Mercure Milano Centro ist auf den ersten Blick unscheinbar, ist aber sowohl als Steakhouse wie auch als Bar eine erstklassige Adresse. Klar, dass ich direkt am ersten Abend dort versackt bin. Vorzügliches Tartar vorweg und dann ein erstklassiges Steak, zum Abschluss dann einen Rum mit dunkler Schokolade. Ein großartiger Abend. Beim Zahlen dann die Überraschung – als Hotelgast bekommt man Rabatt auf die Speisen. Am zweiten Abend hatte ich dort dann noch ein paar Snacks zu ein paar Drinks.
La Prosciutteria
Wie der Name schon sagt, geht es hier nur um eines – um Schinken. Verschiedene Sorten, frisch heruntergeschnitten und zusammen mit etwas Brot – und schon hat man ein komplettes Mittagessen. Eigentlich mehr als das, denn ich war danach so satt, dass ich abends nur noch ein paar Snacks gegessen habe.
Fazit
Der Trip war kurz, aber ich glaube, ich habe schon ein paar Highlights sehen können. Was mich aber irgendwie noch mehr begeistert hat, war das Essen.