Neben dem Kurztrip nach Mailand hatte ich auch noch einen nach Venedig geplant. Denn es gibt keinen besseren Moment nach Venedig zu reisen als jetzt.
Der ideale Reisezeitpunkt
Man hört es ja immer wieder: Venedig ist übelst überlaufen, insbesondere in der Hochsaison. Doch eineinhalb Jahre Corona-Pandemie haben auch in Venedig ihre – positiven – Spuren hinterlassen: Ende November sind keine Kreuzfahrtschiffe da und kaum Touristen aus Amerika oder Fernost. Die Stadt war also quasi leer.
Es war allerdings immer noch gut was los – ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie voll die Stadt ist, wenn alle oben beschriebenen Horden einfallen.
Hotel am Festland
Als Touristenmetropole verfügt Venedig über unfassbar viele Hotels – diese sind aber auch entsprechend teuer, wenn sie innerhalb der Lagune liegen. Ich hatte mir daher ein Hotel in Fllughafennähe geholt, das Annia Park Hotel Venice Airport. Vom / zum Flughafen mit dem hoteleigenen Shuttle in 5 Minuten, zur Busstation Triestina Tessera Richtung Venedig sind es nur 10 Minuten zu Fuß.
Das Zimmer war eher eine Galeriewohnung. Bad, Diele mit Schreibtisch und Schlafzimmer sind unten, eine Wendeltreppe führt rauf zum Wohnzimmer.
Auf nach Venedig
Nach dem Check-In habe ich mich kurz frisch gemacht und bin dann fix zur Busstation gelaufen (gegenüber des Courtyard by Marriot). Schräg gegenüber ist eine Tabacceria, in der man direkt die Hin- und Rückfahrtickets für den Bus kaufen kann. Dann sind es nur gut 25 Minuten bis zum großen Busparkplatz an der Piazzale Roma; der Hauptbahnhof Santa Lucia liegt genau an der anderen Seite des Canale Grande. Hier bin ich direkt in ein Vaporetto (Wassertaxi) umgestiegen und den kompletten Canale Grande bis zur Station San Marco am Markusplatz gefahren.
Harry’s Bar
Dort angekommen bin ich direkt in Harry’s Bar eingekehrt. Neben dem Bellini, einem Cocktail aus Prosecco und Pfirsichmark, wurde hier auch das „Carpaccio“ erfunden. Truman Capote und Ernest Hemingway waren hier wohl Stammgäste. Grund genug für die Bar, Preise aufzurufen, die anderswo einem Raubüberfall gleich kommen. So kostet der vorbereitete Bellini (Größe ca 150 cl) knappe EUR 22; der Martini-Shot wie Hemingway ihn mochte sogar EUR 24 – dafür wurde der fertig im Glas aus dem Kühlschrank geholt. Fand ich dann doch etwas enttäuschend. Nach einem kurzen Spaziergang durch die Nachbarschaft bin ich mit Vaporetto und Bus zurück ins Hotel.
Streifzug durch Venedig
Am nächsten Tag habe ich schon recht früh am Morgen den Bus in die Stadt genommen und mich dann einfach durch die Stadt treiben lassen. Das Wetter war gut, ein bestimmtes Ziel hatte ich nicht, also konnte ich die Stadt einfach mal auf mich wirken lassen – einschließlich einer privaten Wassertaxi-Fahrt (zum Preis von knapp 60 Euro für 10 Minuten).
Venedig kulinarisch
Genau wie in Mailand hatte ich hier ein paar gute Adressen genannt bekommen, die ich durchtesten konnte. Hier mal drei Highlights…
- Corner Pub
Im vorderen Bereich Theke und eine riesige Auslage mit frischen Bruscette. Dazu eine urgemütliche Einrichtung. - Osteria Alla Bifora
Erinnerte mich an die Prosciutteria in Mailand. Plus frischen Anchovis. - Il Santo Bevitore
Eine wunderbare Bierkneipe mit locker 20 Sorten frisch vom Faß und einer gut gelaunten Crew hinterm Tresen.
Fazit
Venedig ist eine faszinierende Stadt. Ich mag ja Städte am Wasser, aber diese Stadt ist ja sogar IM Wasser… das macht die ganze Stimmung da irgendwie noch besser. Ich komme sicher noch mal wieder, gerne im Sommer…