Für meinen Geburtstagstrip nach New York habe ich mal meine Lufthansa-Meilen investiert und bereits ein halbes Jahr vorher ein Meilenschnäppchen gebucht. Nach New York in der Lufthansa Business Class.
Im Vorfeld hatte ich bereits einige Blogbeiträge darüber gelesen, beispielsweise bei frankfurtflyer, reisetopia oder insideflyer. Meine Vorfreude war entsprechend groß. Zudem erfolgte der Hinflug mit einem Airbus A380, der Rückflug mit der Boeing 747-800 – so konnte ich direkt beide Muster vergleichen.
Ein Traum – der Sitz in der Lufthansa Business Class
Man kann es nicht anders sagen – das Ding ist bequemer als manch orthopädischer Fernsehsessel. Man kann gefühlt alles einstellen. Rückenlehne, Lendenstütze, Fußstütze, Polsterstärke. Einmal umklappen und man hat eine grob 1,70 lange Liegefläche. Dazu Decke, bequemes Kissen und ein Amenity-Kit von Bree.
Das einzige Problem – die Sitzkonfiguration
Die 2-2-2-Bestuhlung in der Lufthansa Business Class ist sicher großartig, wenn man zu zweit unterwegs ist. Als Alleinreisender führt der komfortable Sitz aber zu einem nicht zu unterschätzenden Problem: sitzt man am Fenster und der Nachbar zur Gangseite fährt die Fußstütze hoch bzw. verwandelt den Sitz in eine Liege, ist man faktisch eingeschlossen. Dann muss man schon gut klettern, um beispielsweise zur Toilette zu gelangen. Sitzt man dagegen am Gang, ist man selbst derjenige, über den im Notfall geklettert werden muss.
Die Swiss hat es wohl besser gelöst, wie ich in einem Blogbeitrag lesen konnte.
Der Hinflug im A380
Im Airbus A380 ist die Lufthansa Business Class im Oberdeck hinter der First Class untergebracht und nimmt beim Flug LH404 (FRA-JFK) auch gut die Hälfte des Oberdecks ein. Dahinter ist noch ein kleiner Bereich mit 35 Sitzen der Economy. Diesen Bereich kannte ich vom Flug nach Kalifornien.
Nun saß ich halt etwas weiter vorne, auf 22K um ganz genau zu sein. Fensterplatz. Nachdem mein Nachbar irgendwann die Füße oben hatte, habe ich dann sicherheitshalber meinen Getränkekonsum zurück gefahren.
Aber der Reihe nach – die Begrüßung war herzlich und persönlich, dabei wirkte die Gastfreundschaft keinesfalls gespielt sondern sehr ehrlich. Da ich erstmal ankommen wollte, habe ich mir als „Boarding-Getränk“ ein stilles Wasser genommen. Kurz nach dem Start wollte ich mir dann aber auch was gönnen und bestellte mir ein Glas Champagner. Das brachte mir dann die Purserin aus der 1. Klasse, zusammen mit einer Rose und den besten Glückwünschen zum Geburtstag. Sehr nett – vielen Dank nochmals.
Bedingt durch den versperrten Zugang zum Gang und die Tatsache, dass ich in New York ja auch direkt noch was machen wollte, habe ich mich danach auf Wasser beschränkt und die meiste Zeit eher vor mich hin gedöst. Kurz vor dem Ausstieg in JFK kam dann noch mal die für meinen Bereich zuständige Flugbegleiterin um mal zu hören, was ich denn an meinem Geburtstag so vor habe.
Als ich nach gut achteinhalb Stunden Flug in New York ausstieg, war ich erholter und fitter als nach manch Kurzstreckenflug.
Der Rückflug in der 747-800
Es war schon immer mein Traum, einmal mit der Königin der Lüfte, der Boeing 747, zu fliegen. Dass es dann direkt in der Lufthansa Business Class passieren würde, hatte ich nicht gedacht.
Im neuesten Modell, der 747-800, sind 32 Plätze der Business Class im Oberdeck untergebracht, während First Class, Premium Economy und Economy sowie weitere 54 Sitze der Business im Unterdeck platziert sind. Die Konfiguration auf beiden Decks ist 2-2-2. Bedingt durch das verkürzte Oberdeck hat man das Gefühl, in kleiner und entspannter Runde zu reisen. Dass ein Deck tiefer noch fast 400 Passagiere sitzen, bekommt man gar nicht mit.
Da ich nicht wieder am Fenster „gefangen“ sein wollte, habe ich kurz vor dem Rückflug noch auf einen Gangplatz umgebucht. Da von den 32 Plätzen aber maximal die Hälfte besetzt war, hatte ich sogar zwei für mich. Das machte die Entspannung noch besser. Da es ein Nachtflug war, habe ich mich nach dem Abendessen auch nur noch für zwei Rotwein zum Flugbegleiter in die Galley gestellt und ein wenig gequatscht, bevor ich mir meine Luxusliege ausgeklappt und bis kurz vor Europa gut fünf Stunden geschlafen habe. So fit bin ich noch nie nach einem Flug gewesen.
Unterhaltung und Essen
Das Unterhaltungsprogramm auf der Langstrecke bei der Lufthansa ist umfangreich, allerdings habe ich das nicht so sehr genutzt. Ich habe zumeist die Außenkameras bzw. die Routendarstellung laufen lassen und dabei ein eigenes Hörbuch gehört, wo ich auch mal schlummern konnte.
Das Essen in der Lufthansa Business Class ist sehr gut; die Menüauswahl ist umfangreich und es schmeckt. Lediglich bei der Konsistenz merkt man, dass es doch Flugzeug-Essen aus dem Konvektomat ist.
Kosten
Die Miles&More Meilenschnäppchen sind keinesfalls Gratistickets. Zu den zu investierenden 55.000 Meilen für den BC-Flug nach New York und zurück kommen noch mal Steuern und Gebühren, die dann auch dem Gegenwert eines Eco-Tickets entsprechen.
Fazit zur Lufthansa Business Class
Böse gesagt – ich bin für die Eco versaut. Es war so eine angenehme Art zu reisen. Und es macht durchaus Sinn, wenn man Langstrecke zu einem Business Termin fliegt, so zu reisen, da man echt entspannt ankommen kann. Der reguläre Preis ist natürlich weit über der Eco, aber als Meilenschnäppchen sollte man es sich gönnen. Oder wenn man echt auf Business Trip ist.
Wenn die Sitzkonfiguration nun noch wie bei der Swiss angepasst wird – wie in den Umbauten der 777 angeblich vorgesehen – wird die Lufthansa Business Class ein herrliches Reisevergnügen.