Auf zur nächsten Touri-Tour. Auf Richtung Ätna. Doch Halt, da war doch was. Ach ja, zuerst müssen in Taormina erst wieder die anderen Mitfahrer eingesammelt werden. Während der Fahrt kann ich einen Blick auf den Vulkan werfen. Leichte Winde und Wolkenfetzen am Gipfel, ansonsten fast wolkenfrei. Optimal, nix wie hin. Das Programm sieht vorher aber noch zwei Stopps vor.
Gole dell’Alcantara
Die Alcantara-Schlucht ist vor zig Tausend Jahren bei einem der vielen Ausbrüche des jungend Ätna entstanden. Der Fluss Alcantara stürzt spektakulär zwischen den Basaltwänden Richtung Meer. Normalerweise kann man zum Boden der Schlucht fahren und dort umher wandern. Im März ist das aufgrund der Springflutgefahr zur Schneeschmelze allerdings nicht drin. Also blieb nur die Möglichkeit, von einem Laufsteg in die Schlucht zu blicken.
Oberhalb der Schlucht ist zudem ein netter botanischer Garten angelegt mit Orangen- und Zitrusbäumen.
„Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn,
Im dunklen Laub die Goldorangen glühn…“
So schrieb es Goethe schon in seiner Italienischen Reise. Nun, hier ist es.
Zwischenstopp in Randazzo
Einen weiteren Zwischenstopp gab es dann noch in Randazzo; die Basilica di Santa Maria Assunta ist teilweise aus Lava-Steinen erbaut. Von außen ganz nett, innen eher kitschig. Muss man halt mögen. Ich blickte eher grummelig Richtung Ätna, an dessen Flanke sich inzwischen einige Wolken gesammelt hatten.
Der Ätna
Die Auffahrt zum Ätna dauert. Zuerst sind wir halb um den Berg gefahren, bevor es dann über ewige Serpentinen immer weiter nach oben ging. Je höher es ging, desto mehr konnte man die Hinterlassenschaften der Lavaströme vergangener Ausbrüche sehen. Schwarze Geröllmassen, die sich quer durch die Landschaft ergossen.
Mit dem Bus ging es bis nach Nicolosi auf gut 2.000 Meter Höhe. Von dort mit der Seilbahn weiter hinauf zur Bergstation auf 2.500 Metern. Aufgrund mangelnder Zeit und der aktuellen Schneeverhältnisse war ein Gipfelaufstieg leider ausgeschlossen. Sehr schade, allerdings hatte ich damit gerechnet. Außer mir hatten so ziemlich alle Mitreisenden normales Schuhwerk an; nicht‘s was für einen Geröllhang geeignet gewesen wäre. Aber auch in der kurzen Zeit oben in Nähe der Bergstation war ich froh über meine Mammut GTX.
Also habe ich mich durch den Schnee auf ein etwas unbelebtes Plateau gekämpft, habe die Aussicht genossen und bin etwas geflogen. Auch hier war es nicht einfach gegen den Wind anzukommen, aber alles in allem hat es geklappt.
Die Sicht nach Süden zum gut 2.500 Meter tiefer liegenden Catania ist schon spektakulär. Und wenn man sich dann noch überlegt, dass man im Prinzip auf einem schwelenden Magmatopf steht, der jederzeit ausbrechen könnte (also theoretisch)… das ist schon was.
Aber auch hier musste es irgendwann wieder zurück gehen. Einige der Mitreisenden hatten gar nicht die Seilbahn genommen, sondern lieber an der Talstation das Restaurant besucht. Warum fährt man dann mit, frage ich mich.
Über weitere unzählige Serpentinen ging es dann zurück nach Naxos.
Tagesabschluss
Zurück im Hotel habe ich mich erstmal auf‘s Bett gestreckt und gewartet, bis meine Ohren den erneuten Höhenunterschied wieder ausgeglichen hatten. Zum Abend bin ich dann in die gegenüber liegende Bar gegangen und habe mir erstmal einen original „Etna“-Rotwein gegönnt. Alles in allem ein gelungener Tag, auch wenn ich gerne bis zum Gipfel gegangen wäre. Aber vielleicht ein anderes Mal.